Vortragender:
PD Dr. D. Becker, Allergieambulanz der Hautklinik, Universitätsmedizin Mainz
Treffpunkt: Multifunktionsraum im Naturhistorischen Museum Mainz
Titel: Krankheitsbilder durch Stiche und Bisse von Arthropoden in Mitteleuropa
In der klinischen Medizin werden relevante Erkrankungen durch Blut saugende Insekten aus der Unterordnung der Mücken sowie durch Stiche verschiedener Wespen- und Bienenarten ausgelöst. Ebenfalls von hoher Relevanz sind die durch blutsaugende Zecken übertragenen Infektionskrankheiten der Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Während lokale Reaktionen auf Mückenstiche zwar häufig sind, jedoch typischerweise nur einen geringen Krankheitswert entwickeln, kann es nach Entstehung von Soforttypallergien gegen die mittlerweile im Detail charakterisierten Antigene des Wespen- oder Bienengifts zu schwerwiegenden bis lebensbedrohlichen Reaktionen kommen. Die Übertragung von Infektionserkrankungen durch Blut saugende Fluginsekten ist in wärmeren Regionen außerhalb Europas eine relevante Gefährdung, kommt jedoch hierzulande nur in seltenen Ausnahmefällen vor. Die realistisch zu erwartenden Gefährdungen durch die klimatischen Veränderungen der Erderwärmung werden diskutiert. Schwerpunkte dieses Beitrags sind neben der Darstellung der Krankheitsbilder und ihrer Erkennung durch medizinische Laien auch die Therapiemöglichkeiten, insbesondere die gut wirksame Hyposensibilisierung bei Wespen- oder Bienengiftallergie. Methoden zur Prophylaxe von krankheitsursächlichen Stichereignissen werden praxisrelevant vorgestellt und bewertet. Hervorzuheben ist auch die Impfung gegen FSME und die frühzeitige Entfernung von Zecken zur Vermeidung der Borreliose. Abschließend wird auch die Relevanz von Stichereignissen durch Spinnenarten, die durch Medienberichte immer wieder zur Verunsicherung führen, bewertet.
