aus Rheinhessen.
Die Präsentation wird in unregelmäßigen Abständen erweitert.
Isognomon oblongus (Römer-Büchner, 1827)
Stratigraphie:
Tertiär, Grenzbereich Oberoligozän / Untermiozän,
Mainz-Gruppe, Oppenheim-Formation.
Die Art ist das Leitfossil der aquatischen Molluskenzone VI und bildet dort mehrere Schillhorizonte.
Fundort: Rüssingen, Steinbruch am Zollstock,
Foto: Matthias Grimm 2014
Isognomon-Arten kann man leicht anhand der dicken Perlmuttschale und der Ausbildung ihres Ligaments erkennen. Das Ligament ist ein elastisches Band am Schalenrand, dass die Muschelklappen dort zusammenhält und als Gegenspieler des Schließmuskels zum Öffnen der Schalen dient. Bei Isognomon liegt es auf der Schlossplatte, in mehreren senkrecht zum geraden Schlossrand nebeneinander angeordneten Gruben (sog. multivinculares Ligament, siehe Pfeil im Bild).
Isognomon-Arten kommen heute weit verbreitet in der Gezeitenzone und im Flachwasser von tropischen und subtropischen Meeren vor. Sie besitzen einen Byssus, der zur Verankerung auf dem Untergrund dient. Die heutigen Isognomon-Arten leben festgeheftet auf unterschiedlichen Hartgründen (z. B. in Riffen, auf Steinen, auf Mangrovenwurzeln). Die Isognomon oblongum-Individuen waren wahrscheinlich mit den Byssusfäden miteinander verbunden und bildete so pflasterartige Kolonien oder Rollkolonien auf der Oberfläche des Sediments.
Mancosinodia manca (Braun, 1850)
Stratigraphie: Tertiär, höchstes Oberoligozän (Chattium), Mainz-Gruppe, Oppenheim-Formation. Die Art ist ein Leitfossil im Mainzer Becken. Sie setzt an der Untergrenze der aquatischen Molluskenzone Vc ein und reicht bis zur Zone VIc.
Sammler / Fundort: Matthias Grimm, Stbr. Mainz-Weisenau 1985
Mancosinodia manca ist eine marine Muschel aus der Familie der Venusmuscheln
(Veneridae). Die Mantellinie auf der Schaleninnenseite hat hinten eine Einbuchtung, den „Sinus“ (siehe Bild). Daran kann man erkennen, dass diese Art am Hinterende „Siphonen“ hatte. Das sind zwei Versorgungs-Röhren (Atem- und Afterröhre), über die Frischwasser eingesaugt und Abfälle entsorgt wurden. Dies ist typisch für eine infaunale – im Sediment vergrabene – Lebensweise.
Pinna sandbergeri Mayer-Eymar, 1864
Stratigraphie: Tertiär, Grenzbereich Oberoligozän /Untermiozän, Mainz-Gruppe, Oppenheim-Formation. Die Art bildet eine Leitbank in der aquatischen Molluskenzone VIc
Sammler / Fundort: Matthias Grimm, Sörgenloch 1972
Steckmuscheln sind marin Muscheln, sie leben semiinfaunal (d.h. halb eingegraben). Das spitze Vorderende steckt dabei im Sediment, das Hinterteil ragt über die Sedimentoberfläche. Die aufrechte Position wird durch eine Verankerung mit organischen Fäden (Byssusfäden) stabilisiert. Steckmuscheln sind auf eine hohe Partikelfracht im Wasser angepasst. Durch Einströmöffnungen im Hinterteil wird das partikelhaltige Wasser den Kiemen zugeführt, mit denen die Muschel Sauerstoff aufnimmt und Nahrung aus dem Wasser filtriert. Die Nahrungspartikel werden dann dem Mund zugeführt. Größere oder nicht verwertbare Partikel werden über einen Abfallkanal wieder ausgeschieden.