Dienstag, 14. Januar 2014, 18:30 Uhr
Naturhistorisches Museum Mainz
Dr. Sebastian Voigt, Thallichtenberg
Im frühen Perm vor rund 300–280 Millionen Jahren lebten in äquatorialen Gebirgsregionen des Superkontinents Pangäa ungewöhnliche Vierfüßler, die wie eine Mischung aus Amphib und Reptil aussahen. Die 1–1,5 m großen, so genannten Diadectiden gelten als die ältesten pflanzenfressenden Landwirbeltiere. Es wird vermutet, dass ihr Nachwuchs aus Eiern schlüpfte, die die Muttertiere im feuchten Schlamm küstenferner Schwemmebenen abgelegt hatten. Darauf deuten einzigartige Fährten- und Skelettfunde von Diadectiden aus dem Thüringer Wald und dem Südwesten der USA. Im Vortrag werden neue Erkenntnisse zu Umwelt und Verhalten der Tiere vorgestellt. Deutlicher denn je zeichnet sich ab, dass Diadectiden eine evolutionsökologische Schlüsselposition einnehmen.
Halb Amphib, halb Reptil: So könnten die Tiere ausgesehen haben, die vor 300–280 Millionen Jahren zu den häufigsten Vertretern der Landwirbeltierfauna zählten.
(Zeichnung: F. Spindler, TU Bergakademie Freiberg)