Dienstag, 12. November 2024, 18:30 Uhr, Präsenz-Vortrag, Vortragssaal des Naturhistorischen Museum
Prof. Dr. Michael Kersten, Johannes Gutenberg-Universität
Derzeit steht unter anderen das Element Lithium im Fokus, wenn es um die Verfügbarkeit kritischer Elemente für die Transformation hin zu weniger klimaschädlicher Energiegewinnung geht. Verschiedene Gewinnungsmethoden für Lithium werden diskutiert. Bei dem derzeit dramatischen Preisverfall um den Faktor 5 kann keine dieser im Vortrag vorgestellten Methoden in Deutschland kostengünstig umgesetzt werden. Bei der z.Z. in der Pfalz erprobten Methode, Lithium aus Thermalwässern zu gewinnen, stellen sich zudem verschiedene rechtliche Probleme. Das Recycling von Li-Batterien ist derzeit mangels signifikantem Rücklauf ebenfalls noch nicht in signifikantem Umfang darstellbar. In letzter Zeit mehren sich Publikationen, die über eine Toxizität des Lithiums in bisher nicht gekanntem Ausmaß berichten. Daher hat die US-amerikanische Umweltbehörde einen Grenzwert für Trinkwasser von 60 µg/L vorgeschlagen (zum Vergleich gilt für Arsen 10 µg/L). Dieser Grenzwert wird bereits vielfach in US-amerikanischen Brunnen überschritten (siehe Abbildung). In Deutschland werden Li-Konzentrationen in relevanten Aquiferen von Umweltbehörden bisher nicht bestimmt, geschweige denn Grenzwerte diskutiert. Bei den absehbar zunehmenden Li-Emissionen in die Umwelt wird es dafür jedoch allerhöchste Zeit!