Dienstag, 18. April 2023, 18:30 Uhr, online-Vortrag über BBB

Schlotfragment eines Schwarzen Rauchers
vom Mittelozeanischen Ruecken (Sulfidmineral)
Foto: Nico Ströhberg, Jacobs University Bremen

 

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Rebecca Zitoun, Geomar Kiel, Forschungsbereich 4: Dynamik des Ozeanbodens

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Dr. Rebecca Zitoun
Foto: Nico Ströhberg,
Jacobs University Bremen

Auf der Suche nach dem umweltverträglichen El Dorado

Die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen wird in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen. Eine mögliche Quelle für die zukünftige Versorgung unserer Gesellschaft mit Rohstoffen liegt in den Tiefen der Ozeane. Doch kann der Unterwasserbergbau unser Rohstoff-Problem auf Dauer lösen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Meereswissenschaftlerin Dr. Rebecca Zitoun von der Arbeitsgruppe Marine Mineralische Rohstoffe am GEOMAR - Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Die Ozeane bergen einen Schatz an wertvollen Rohstoffen. Während Öl und Gas schon seit Jahren aus dem Meer gewonnen werden, gibt es nun zunehmend Bestrebungen, auch mineralische Rohstoffe aus der Tiefsee zu gewinnen. Zu den Rohstoffen, die aus der Tiefsee gewonnen werden sollen, gehören Manganknollen, Kobaltkrusten und Massivsulfide. Politiker und Ökonomen sehen in diesen Vorkommen die Zukunft der Bergbauindustrie, da sie in den marinen Vorkommen eine Möglichkeit sehen, den weltweit wachsenden Rohstoffbedarf der Menschheit zu decken. In einzelnen Meeresgebieten wird in naher Zukunft mit dem Abbau der wertvollen Rohstoffe vermutlich auch bald schon begonnen werden. Die Arbeitsgruppe Marine Mineralische Rohstoffe am GEOMAR beschäftigt sich daher mit der Frage, inwieweit der Tiefseebergbau dazu beitragen könnte, den Rohstoffbedarf in Zukunft tatsächlich zu decken. Der Vortrag geht der Frage nach, ob Rohstoffe aus der Tiefsee eine realistische und sinnvolle Lösung sind, ob sich der Abbau wirtschaftlich lohnt oder technisch überhaupt machbar ist, und welche Auswirkungen ein möglicher Abbau auf die Lebensräume und Lebensgemeinschaften im Ozean haben würde.

Hintergrundinformation Dr. Rebecca Zitoun

Dr. Rebecca Zitoun ist Postdoktorandin am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und beschäftigt sich mit der Biogeochemie von Spurenmetallen im Meer und den Umweltauswirkungen von Tiefseebergbauaktivitäten. Sie ist aktives Mitglied des Konsortiums Deutscher Meeresforschung (KDM) und hat als Beraterin für die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) zu marinen Themen, einschließlich Plastik im Meer, gearbeitet.
In den letzten Jahren konzentrierte sie sich außerdem auf den Aufbau von Kapazitäten in Entwicklungsländern, auf die Vermittlung von Ozeanwissen, auf die Verknüpfung von Forschung mit der Politik, und auf das Engagement von jungen Meeresforschern in der UN-Dekade.
Sie ist zur Zeit junge Botschafterin des European Marine Board, Vorsitzende des SCOR-Ausschusses für Kapazitätsentwicklung, Ko-Vorsitzende des Ocean Best Practice System, und Ko-Leiterin des Ocean Literacy Task Teams der UN-Dekade.