Dienstag, 15. März 2022, 18:30 Uhr
Wegen Erkrankung des Referenten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben!
Neuer Termin: Dienstag, 10. Mai 2022, 18:30 Uhr
Ätna-Ausbruch Foto: Christoph Helo |
Dr. Christoph Helo,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften
Was machen ein Chemiker, eine Physikerin und ein Geowissenschaftler in Milo? – Natürlich Espresso trinken, klar!… aber was noch? … Warten auf den Ausbruch. Und das natürlich nicht alleine. Eine Gruppe aus ca. 15 Chemiker:innen, Physiker:innen und Geowissenschaftler:innen, so unterschiedlich ihre Grunddisziplinen doch sind, sie alle sind in der „Vulkanologie“ beheimatet, ist im Juli 2021 aufgebrochen zu einer einzigartigen Geländekampagne auf den Vulkan Ätna, Sizilien.
Der Ätna, seit über einer ½ Mio. Jahre ein Zentrum vulkanischer Aktivität in Europa, das uns seither kontinuierlich die Kraft des Systems Erde vor Augen führt – jüngst just zu dem Zeitpunkt, da diese Zeilen geschrieben werden. Der Ätna offenbart vielleicht wie kein anderer Vulkan das Popper‘sche Dilemma, dass sich erst angesichts unseres unglaublichen naturwissenschaftlichen Wissens offenbart, wie wenig wir letztlich wissen. Schriftliche Aufzeichnungen über größere Ausbrüche des Ätnas existieren von allen großen Zivilisationen, die im Laufe der Jahrhunderte auf Sizilien angesiedelt waren, von den Griechen über die Römer bis hin zu den Arabern. Intensive quantitative und systematische Feldstudien, sowie kontinuierliche Überwachung des Vulkans mit Hilfe physikalischer und chemischer Methoden wird seit den 1960er Jahren betrieben und seither immer stärker intensiviert. Doch Ätna-Ausbrüche können wir trotzdem noch nicht „vorhersagen“. Innerhalb der neuen interdisziplinären/interuniversitären Forschungsinitiative TeMaS der Universitäten Mainz – Frankfurt – Heidelberg, versuchen Wissenschaftler:innen nun wieder einen kleinen Schritt weiterzugehen. Die im Sommer 2021 erstmalig durchgeführte Kampagne versucht petrologische und geochemische Untersuchungen der Gesteine schon im Gelände mit atmosphärenchemischen Untersuchungen der Vulkanfahne zu synchronisieren. Zwei wissenschaftliche Welten prallen hier aufeinander, nicht nur was die tatsächlich sehr unterschiedliche Durchführung und Vorbereitung der Probennahme betrifft….