Dienstag, 12. Februar 2019, 18:30 Uhr,
Kochbrunnentempel in Wiesbaden, Foto: T.Kirnbauer |
Vortragssaal des nhm
Prof. Dr. Thomas Kirnbauer, TH Georg Agricola Bochum
Lehr- und Forschungsbereich Lagerstätten der Steine und Erden - Mineralische BaustoffeWissenschaftsbereich Georessourcen und Verfahrenstechnik
Bochum
Wiesbaden – Bad Soden am Taunus – Bad Homburg v.d.H. – Ober-Rosbach v.d.H. – Bad Nauheim:
Wie die Perlen einer Kette reihen sich am am Südrand des Taunus (im geologischen Sinn: am Nordrand des Oberrheingrabens) berühmte Bade- und Brunnenorte auf. Ihre Wässer werden seit keltischer Zeit genutzt, etwa 2500 Jahre lang zum Erzeugen (Sieden) von Salz, seit dem 19. Jahrhundert für Bade- und Trinkkuren, und nach wie vor als Mineralwasser.
Der Vortrag wirft einen geologischen Blick auf diese Wässer. Welche Indizien gibt es für deren Alter? Sind sie Jahrtausende oder gar Jahrmillionen alt? Was wissen wir über die Herkunft der kontinuierlich strömenden Wassermengen? Ist das Wasser einfach nur junges Regenwasser, oder Jahrmillionen altes Wasser aus großen Tiefen? Woher stammen die an manchen Austrittsorten gewaltigen Mengen an Salzen? Und warum gehören die Wiesbadener Wässer zu den heißesten in Europa? Und nicht zuletzt: Welcher Zusammenhang besteht zwischen den heute ausfließenden Wässern und Mineral- und Erzvorkommen im Untergrund?
Moderne Untersuchungsmethoden haben in den letzten Jahren entscheidende Neuerkenntnisse ermöglicht, und konnten damit das eine und andere Geheimnis lüften, das die Wässer bis dahin für sich behalten hatten. Die neuen Daten zeigen auch, daß die Mineralwässer nicht nur gewünschte, sondern – an einigen Stellen – auch unerwünschte Bestandteile an die Erdoberfläche gebracht haben und bringen: Die Folge sind großflächige Kontaminationen der Böden in der Umgebung der Quellen durch Schwermetalle.
Bildung aus Mineralwasser: Barytrose Foto: M.Stryl |