Dienstag, 8. März 2016, 18:30 Uhr

Dr. Thomas Tütken

Johannes Gutenberg Universität Mainz

Knochen und Zähne fungieren als wertvolle chemische Archive für die Lebens- und Ernährungsweise ausgestorbener Wirbeltiere. Die mit der Nahrung oder dem Trinkwasser aufgenommenen Isotope werden in systematischer Weise fraktioniert und im Bioapatit der beiden Hartgewebe eingelagert. Die Analyse verschiedener Isotopensysteme ermöglicht daher die Rekonstruktion der Nahrung, der genutzten Trinkwasserquellen sowie der Herkunft und Mobilität von Tieren und Menschen. Isotopenanalysen fossiler Skelettreste liefern aber auch Informationen zu den herrschenden Klima- und Umweltbedingungen. Fallstudien aus der aktuellen Forschung werden präsentiert. Das behandelte Themenspektrum reicht von der Ernährungsweise ausgestorbener Riesenvögel aus dem Eozän über den Lebensraum der Urpferdchen aus der Grube Messel bis hin zur Herkunftsbestimmung der neolithischen Menschenopfer von Herxheim in Rheinland-Pfalz.