Eine Welt zwischen Land und Meer -
Das Alttertiär in den Weinbergen Rheinhessens

Dienstag, 5. April 2022, 18:30 Uhr, online-Vortrag über BBB

Weinberge bei Hackenheim und Brackwasser-Turmschnecke
Granulolabium schlotheimi
Foto: Kai Nungesser

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kai Nungesser

Wer heute südlich von Mainz durch die Weinberge wandert kann zwischen den Rebzeilen häufig die versteinerten Überreste von Muscheln und Schnecken aus der Zeit des Tertiärs finden. Die hier anstehenden Schichten gehören zur Stadecken- und Sulzheim-Formation. Sie werden anders als andere Formationen des Mainzer Beckens kaum als Rohstoffe abgebaut, können dafür aber häufig bei Flurbereinigungen und auf gerodeten Weinbergen beobachtet werden. Sie belegen die wechselhafte Vergangenheit, die Rheinhessen in der Zeit vor 30 bis 28 Millionen Jahren durchlebt hat.

Tone und Sande zeugen von einem großen Meer, in dem Haie und Rochen nach Beute jagten und es am Boden von unzähligen Muscheln, Schnecken und Seeigeln wimmelte. Daneben können die Ablagerungen eines flachen, brackischen Gewässers ähnlich der heutigen Ostsee beobachtet werden, dessen Ablagerungen manchmal fast vollständig aus den Schalen von Turmschnecken bestehen. Und mehrfach belegen Kalke und Mergel ein Netz aus flachen Seen, in denen ausgedehnte Rasen von Armleuchteralgen wuchsen und Fische, Amphibien, Schildkröten und Krokodile lebten.

In dem Vortrag werden die verschiedenen Ökosysteme der damaligen Zeit vorgestellt und ihre Entstehung erläutert.

Zugangsdaten sind gerne auf Anfrage erhältlich bei Alex Streb: alex.streb@googlemail.com
RNG-Mitglieder erhalten sie automatisch zugesandt.